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YOGA ANATOMIE: SKELETTVARIANTEN & DEINE YOGAPRAXIS

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Skelett Variationen – Goodbye „One fits All“!

Unser Skelett und unsere Knochen:
Wieso ist das denn wichtig für unsere Yogapraxis?

Jeder, der mit Yoga begonnen hat und es ernsthaft weiterführt, weiß: Die Yogaentdeckungsreise ist ein Streifzug durch euphorische Hochs („Oh mein Gott, die Pose hat geklappt!“) und frustrierende Tiefs („Ich komm irgendwie überhaupt nicht weiter – warum?“). Der Schlüssel ist – so hören wir – die Übungsfolgen zu nutzen, um uns zu entdecken und in der Bewegung frei zu werden. Wir haben – auch Dank Instagram & Co – ein klares Bild darüber, wie Posen aussehen sollen.

Wenn wir üben, sieht die Realität unserer Haltung oft anders aus als auf dem Bild vom Yoga Journal. Das kann zu einem emotionalen Problem werden.

Wir können nicht begreifen, warum wir den Hinweisen der Lehrerin/des Lehrers, wie wir unseren Körper in der Pose ausrichten sollen, um sie erfolgreich zu meistern, auch nach einer langjährigen lebhaften und regelmässigen Yogapraxis nicht folgen KÖNNEN – obwohl wir WOLLEN.

„Was ist los mit mir?“ – „Hab ich da issues in my tissues, also Probleme mit mir selbst, die ich weder erkennen, noch (anscheinend) heilen kann?“ – „WAS ist mein Problem?“

Die 3 Schritte Lösung zur gelebten Freiheit

  • ERSTER SCHRITT: Annehmen was ist!
    Die Basisstruktur des Skeletts & unsere einzigartige Varianten

  • ZWEITER SCHRITT: Wahrnehmen lernen!
    Den Unterschied zwischen Spannung & Kompression spüren

  • DRITTER SCHRITT: Potentiale entwickeln!
    Durch Klarheit können wir unsere Evolution auf weiterführende Ebenen lenken (körperlich, emotional oder mental)

In Deiner Yogapraxis kann die Vorstellung einer normierten Ausprägung Deiner Anatomie als „inneres Bild“ zum Stolperstein in Deiner Praxis werden.

ERSTER SCHRITT: Annehmen was ist! Die Basisstruktur unseres Skeletts & unsere einzigartigen Varianten

Im Yin Yoga definieren wir der menschliche Bewegungsapparat über 14 Skelett- Segmente, die unsere Yogapraxis oder unser Training beeinflussen:

  • 4 Segmente in den unteren Extremitäten (Beinen)

  • 4 Segmente in der Wirbelsäule

  • 6 Segmente in den oberen Extremitäten (Armen)

Im Schulunterricht lernen wir über allgemeine Prinzipien des menschlichen Skeletts. Was wir nicht erfahren, ist dass jeder Knochen und jedes Gelenk dieses Skelettes, das wir zum erstem Mal „live“ im Biologie Unterricht sehen, in jedem Menschen anders aussieht. UNSER SKELETT IST EINZIGARTIG, dh. es unterscheidet sich von allen anderen menschlichen Skeletten. Hoppla, wie kann das sein? Haben wir nicht alle „den gleichen Bauplan“? Die Antwort ist: ja UND nein!

Um in unsere Yogapraxis und in unserem Verständnis des eigenen Körpers tiefer zu gehen, müssen wir uns damit beschäftigen, wie wir lernen können unsere Knochen und Gelenke wahrnehmen zu können. Dadurch bekommen wir Sicherheit darüber, wie unsere eigenen Struktur gebaut ist und wie das wiederum unsere persönliche Praxis beeinflusst.

Beispiele aus der Praxis, ERSTER SCHRITT:
Das individuell verschiedene, spiralförmige Wachstum unseres Oberschenkelknochens beeinflusst unser Hüftgelenk

© Paul Grilley.com – Verwendung mit freundlicher Genehmigung.

„Femur Torsion“ – Die Rotation des Oberschenkelknochens: Die oberen Teile der Kniegelenke (im Bild im Hintergrund) sind einheitlich nach oben zur Decke ausgerichtet.

Unterschiedlich starkes spiralförmiges Wachstum des Oberschenkelknochens verändert den Winkel des Oberschenkelkopfes (im Bild im Vordergrund). Wollen wir in TADASANA (Mountainpose) in einer „neutralen“ Haltung stehen, müssen wir zuerst definieren, was „neutral“ bedeutet:

Ist es ein freies Ruhen des Oberschenkelkopfes in der Hüftgelenkspfanne? Sollen wir die Knie „nach vorne“ ausrichten? Was macht anatomisch – für jeden der obigen 6 Individuen – mehr Sinn wenn eine neutrale Haltung gefragt ist?

Tatsache: JEDER WIRD DIE POSE ANDERS ERFAHREN und „neutral“ sieht für jeden dieser 6 Menschen im Aussen anders aus!

Logische Schlussfolgerung: An dogmatische Alignment-Regeln, die für die gesamte Menschheit gelten festzuhalten, ist ein Irrglaube und widerspricht nicht nur anatomischen & biodynamischen Erkenntnissen, sondern auch der Vielfalt des Lebens.

ZWEITER SCHRITT: Wahrnehmen lernen!
Was ist Spannung, was ist Kompression?

Es gibt einen UNTERSCHIED ZWISCHEN MUSKULÄRER & MYOFASZIALER SPANNUNG („tension“) UND KNÖCHERNEN RESTRIKTIONEN, die durch Kompression („compression“) entstehen.

Muskulären Spannungen im Körper liegt eine Disharmonie zwischen dem sympathischen und parasympatischen Nervensystem zugrunde. Im Yoga nutzen wir die Werkzeuge unseres Atems und unserer Aufmerksamkeit um ein Gleichgewicht zwischen den muskulären Gegenspielern wieder herzustellen. Wir können auf unser Nervensystem Einfluss nehmen und etwas verändern.

Die endgültige Form unseres Skeletts – und damit auch unsere knöchernen Berührungspunkte durch Kompression – wird durch die hormonelle Umstellung der Pubertät festgelegt. Danach kann auf die Ausformungen unserer Knochen und Gelenke ohne chirurgisch Eingriff, bei dem wir Teile unserer Knochen z.B. abschleifen oder verlängern lassen würden – kein Einfluss mehr genommen werden. Eine Legion an hochmotivierten, von Kindesbeinen an hart trainierenden TänzernInnen, die beim Übergang in die Pubertät nach Analyse Ihrer Knochenstruktur als ungeeignet eingestuft und von renommierten Balletschulen entlassen wurden, zeugt davon.

Für alle, die sich gerne bewegen, ist es wichtig zu erkennen, dass BEIDE Prinzipien sich auf den Bewegungsspielraum auswirken: Wo wir muskuläre oder myofasziale Spannungen im Körper „entdecken,“ existiert Potential, das wir noch „befreien“ können. Wo wir auf knöcherne Kompression im Körper stossen, gibt es weder etwas zu befreien noch zu öffnen: Die Proportionen und individuellen Variablen unserer Gelenks- und Knochenkomponenten sind Bestandteile unseres Wesens, die wir nur minimal bis gar nicht verändern können.

Dies erwachsen zu erkennen, spart Zeit und verhindert Verletzungen seelischer oder körperlicher Natur. Unsere Bestrebungen uns zu entwickeln und zu verwirklichen werden nicht mehr an von aussen aufdoktrinierten Ästhetikidealen bestimmter Haltungen festgemacht. WIR LERNEN UNS WIEDER MIT UNSEREN EIGENEN PHYSISCHEN IST-ZUSTÄNDEN und unserem EMPFINDUNGEN IN DEN HALTUNGEN zu verbinden.

Die Einheit ist wieder hergestellt: Wir laufen nicht mehr „mit dem Kopf an die Wand“, sondern können unsere Evolution in Bereiche lenken, die die Gegebenheiten unseres Körpers achtet.

Beispiele aus der Praxis, ZWEITER SCHRITT:
Die individuell verschiedenen Ausformungen unserer knöchernen Strukturen hat Einfluss auf unseren Bewegungsradius

© Paul Grilley.com – Verwendung mit freundlicher Genehmigung.

Blick auf zwei Lendenwirbelsäulen: Hier können wir das PRINZIP DER KOMPRESSION klar erkennen. Bei dem linken Segment wird es bei Rückwärtsbeugen ein grösseres Bewegungspotential geben, da die Gelenksfortsätze später aufeinandertreffen („komprimieren“), als beim Wirbelsäulensegment rechts.

Dadurch lassen sich aber keine Rückschlüsse treffen „wie sehr das Herz“ geöffnet ist – genauso wie wir auch nichts über die Flexibilität der Bauchmuskulatur sagen können.

ES SIND KNÖCHERNE RESTRIKTIONEN, DIE DEN BEWEGUNGSSPIELRAUM HIER NATÜRLICH VERKLEINERN.

DRITTER SCHRITT: Effektives Nutzen unserer Zeit! Unsere Evolution auf die „nächste“ Ebene bringen.

Wo wir Schmerzen spüren – körperlicher oder seelischer Natur – haben wir uns von uns entfernt, haben die ureigene Harmonie verloren. Viele von uns blicken nach Aussen und greifen nach den „Kirschen in Nachbars Garten“: „Hätte ich nur das, was er/sie hat, wäre ich glücklich!“ – „Könnte ich nur das, was er/sie kann, wäre ich erlöst.“

Viele transferieren diese – uns allen bekannte – menschliche Dynamik auf die Yogamatte, auf die wir oft mit dem Wunsch der Heilung eines bestimmten Themas kommen. „Könnte ich diese Pose perfekt ausführen, wäre das ein Zeichen von XY, ich wäre geheilt und alle meine Probleme verschwunden“.

Wir folgen einem äusseren, „idealen“ Bild, das wir ohne zu spüren was wir brauchen und wie wir sind, übernommen haben. WIR FOLGEN EINEM ÄUSSEREN DOGMA (oder Ideal) UND IGNORIEREN DABEI UNSERE EIGENE INDIVIDUELLE STRUKTUR. Die Konsequenz? Wir „fühlen uns schlecht“, glauben wir hätten „versagt“ oder seien einfach „zu wenig spirituell“, müssten uns nur „mehr anstrengen“. Die Jagd nach dem Unerreichbaren beginnt und wir schaffen uns selbst sehr viel Leid.

Hier schliesst sich der Kreis zum Anfang dieses Artikels: DAS ERKENNEN DES UNTERSCHIEDES zwischen Spannungen, die im Körper existieren und verhindern, dass wir etwas tun können („issues in the tissues“) und der Existenz einer Kompression, die wir ein Leben lang haben werden und KEIN Ausdruck einer Inbalance ist, IST ESSENTIELL am Weg unserer Heilung und unseres Ganz-seins. Wichtig ist es, eine(n) LehrerIn zu finden, die/der über Skelett Varianten Bescheid weiss und entweder in öffentlichen Yin Yoga Klassen oder in Einzelsitzungen hilft, zu erkennen wo noch Potential ist, dass wir befreien können, oder wo wir annehmen müssen wie wir sind.

Ich bin gerne für Dich da, wenn Du diesen Weg gehen willst!

Herzlich Willkommen!

Hier plaudere ich entspannt über Yoga und meine Gedanken zum Yogaunterricht. Wenn etwas in Dir zum Schwingen kommt, lade ich Dich herzlich in eine unserer Yogaklassen in Baden bei Wien ein. Ich bin auch aus ganzem Herzen gern in 1:1 Sitzungen im Yoga Privatunterricht für Dich da.

Ich freu mich auf Deine Nachricht!


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